Seit 2012 fahren die Duisburg Dragons, einst als Dockers, jedes Jahr zum Big Bowl, einem der größten Flag-Football-Turniere Europas, das direkt am Frankfurter Flughafen über zwei Tage ausgetragen wird. Am Samstag wird eine Gruppenphase ausgespielt, die entscheidet, welches Team dann am Sonntag um welche Plätze spielen kann: Erreicht man samstags Platz 1 oder 2 in der Gruppe, spielt man sonntags um die Plätze 1 bis 16, als Platz 3 um 17-24, als Platz 4 um 25-32 usw. bis alle Plätze hin zum 48sten Platz ausgespielt sind. Neben dieser größeren Mixed-Division mit 48 Teams gibt es auch noch ein reines Damen-Turnier, an dem 2025 15 Teams teilnahmen. Die Dragons hatten die letzten drei Jahre das Pech, stets mit zwei der am Ende des Sonntages unter den Top 5 platzierten Teams in einer Gruppe zu landen. Insofern waren sie dieses Mal hoffnungsfroh angesichts dessen, dass der in der Vergangenheit schon mehrmaliger Gruppengegner Kalikakou aus Frankreich ohne seinen Starting-QB, der an einem Nationalmannschaftscamp teilnahm, an den Start ging. Auch die ASVZ Blackbirds, Serienmeister in der Schweiz, hatten einen ihrer besten Receiver nicht mitgebracht. Es bestanden also ehrliche Hoffnungen darauf, endlich unter die Top 16 des Big Bowls kommen zu können.
Das erste Spiel des Samstages war direkt eins gegen einen der Favoriten des gesamten Turniers: Die Schweizer Blackbirds hatten schon zuvor gegen Kalikakou gespielt und zu 0 gewonnen. Insofern stand fest, dass das hier eine harte Aufgabe sein würde. Die Dragons ackerten auf beiden Seiten des Balles und hatten kurz vor Ende des Spiels beim Spielstand von 15:14 für die Gegner die Chance, mit einem erfolgreichen 2-Punkte-Versuch das Spiel zu gewinnen. Doch leider verteidigten die Schweizer gut und konnten im Anschluss die Zeit herunterlaufen lassen. Erstes Spiel, erste Niederlage.
Die anschließenden zwei Spiele waren nicht knapp. Mit 31:0 gewann man ungefährdet gegen den DFFL-Rivalen der Würzburg Wombats. Mit einem 28:6 gegen die Kuhgers Kickers, ein Bowl-Team der in dieser Saison aus der DFFL absteigenden Lübeck Flag-Cougars ungefährdet das nächste Spiel.
Dann ging es nachmittags aber gegen den zweiten Gruppenfavoriten, Kalikakou. Die Franzosen hatten den Big Bowl 2024 als zweite verlassen und trotz personeller Lücken noch hervorragend besetzt und heiß. Diese Hitze brachten sie auch in dieses Spiel: Die „internationale Härte“, die auf vielen Turnieren die Norm ist, wurde hier auf die Spitze getrieben. Die Spieler Kalikakous rissen, rammten und schubsten was das Zeug hält. Zum Leidwesen eines fairen, eigentlich immer noch kontaktarmen, Sportes hatten die Amateur-Schiedsrichter, die das Spiel leiteten, kein Interesse daran, ihre Augen zu öffnen. So war es spätestens gegen Ende ein mehr als hitziges Spiel beider Seiten, als die Duisburger sich dieser neuen Sportart anpassten. Das unschöne Spiel verloren sie zudem mit 19:6. Frustrierend auf allen Ebenen.
Mit diesem Frust im Bauch stand noch das letzte Gruppenspiel gegen die Frankfurt Purple Stars an: Frust kennt keine Gnade und so gewann man dieses Spiel mit 49:0 Punkten.
Am Ende des Samstages stand fest, dass die Dragons als Gruppendritter um die Plätze 17 bis 24 spielen würden.
Das erste Spiel gegen die Kornwestheim Cougars war ähnlich ungefährdet wie die Spiele gegen die anderen deutschen Teams am Vortag: 28:0 Sieg.
Die Düsseldorf Firecats als nächster Gegner versprachen da schon ein spannenderes Spiel: Die Firecats, erst Anfang 2024 aus dem Verbund der American-Football-Mannschaften der Düsseldorf Panthers und Rheinfire gegründet, hatte sich in ihrem ersten Jahr schon für die DFFL2 qualifiziert. Dort haben sie 2025 nach anfänglichen Startschwierigkeiten nun einen Spot im Final6 der Liga beinahe sicher und werden versuchen, in die DFFL aufzusteigen. Neben der natürlichen Lokalrivalität brannten auch zwei Düsseldorfer Spieler, die von Duisburg zu diesem Jahr weggewechselt waren, auf das Spiel. Die Düsseldorfer Offense begann und schaffte es durch den Fehler eines Duisburger Defenders schon im ersten Play, mit einem langen Pass über 30 Yards zu erzielen. Diese für sie sehr günstige Situation schafften die Firecats, zum Touchdown zu verwandeln. Die Duisburger Offense wiederum wurde vor der Mittellinie gehalten. Im nächsten Duisburger Defense-Drive boten die Dragons auf jedem Yard Paroli und wurden schlussendlich belohnt, als die Firecats auch ihren letzten Versuch nicht in der Endzone festmachen konnten. Jetzt trieb es auch die Dragons-Offense mit starken Mitteldistanz-Plays über das Feld und sie belohnten sich mit einem Touchdown, bevor die erste Halbzeit endete. Die zweite Hälfte startete dann mit der Duisburger Offense. Sie konnten durch einen langen Pass einen Touchdown erzielen und übernahmen so die Führung für die Dragons. Die Firecats schafften es nicht mehr an der Duisburger Defense vorbei. So siegten die Dragons und spielten im nächsten Spiel gegen die Ljubljana Frogs um Platz 17.
Erschöpft von den letzten zwei Tagen fehlte gegen die Slowenen viel Kraft. Die Frogs gingen früh in Führung und gaben diese auch nicht wieder her. Die Dragons brachten noch alles aufs Feld, doch es reichte letzten Endes nur für den Platz 18.
Alle Spiele beider Spieltage waren auf Youtube im Livestream zu sehen.
Der Spielplan der Duisburg Dragons.
